Obwohl mit Solon für die Athener der erste Schritt in Richtung Demokratie, also Volksherrschaft getan war, konnte sich dennoch im Anschluss wieder ein Alleinherrscher durchsetzen. Sein Name war Peisistratos, der ab 546/45 v. Chr. seine Macht in Athen gefestigt hatte. Peististratos herrschte als Tyrann. Wie konnte das passieren, wenn doch die Athener schon einen ganzen Schritt weiter gewesen waren?
Die Herrschaft eines Tyrannen war nichts Ungewöhnliches
Eine Tyrannenherrschaft wurde in der Antike auch oft von den Menschen geduldet. Vorausgesetzt, der Tyrann erwies sich als kluger Politiker. Und ein solcher ist Peisistratos gewesen oder zumindest haben die Athener ihn so wahrgenommen. Er galt bei vielen als guter und milder Herrscher. So spricht man davon, dass Athen zu dieser Zeit eine kulturelle Blüte erlebte.
So sprach der berühmte Philosoph Aristoteles über Peisistratos nur Gutes. Er hätte sein Volk nicht unterdrückt, sondern sich für den Frieden eingesetzt und die Ruhe gesichert. Daher sprach man auch von einer "goldenen Zeit" unter der Tyrannis des Peisistratos.
Peisistratos starb 528/27 v. Chr. und seine Söhne Hippias und Hipparchos übernahmen die Herrschaft in Athen. Von diesen beiden erzählt man, dass sie sehr viel grausamer als ihr Vater gewesen seien.
Auf dem Foto siehst du die Büste eines ebenfalls "guten" und weitsichtigen Tyrannen, nämlich Periander von Korinth, der etwa 628 v. Chr. als Tyrann im Stadtstaat Korinth herrschte.